Gaza: Kindheit im Krieg
Krieg ist für viele von uns etwas Abstraktes: Krieg, das ist woanders, aber nicht in Deutschland. Krieg, das sind vor allem viele Zahlen über Tote und Verletzte, unter denen man sich jedoch kaum etwas vorstellen kann. Und was leider oft vergessen wird ist, dass hinter jeder dieser Zahlen ein Mensch steckt. Dahinter stehen Kinder, die den Krieg mit ihren eigenen Augen erleben, die Familienmitglieder verloren haben, nicht mehr zur Schule gehen können, kein Essen und sauberes Wasser und nicht einmal einen sicheren Ort zum Schlafen haben. Die Kinder und ihre Familien, die vor dem Nichts stehen und alles verloren haben, brauchen Unterstützung. Aber wer sind diese Menschen? In unserer Bildergalerie erzählen wir ein paar ihrer Geschichten:
Was ist das Schwierigste für die Kinder in Gaza?
Die Gesamtsituation in Gaza ist höchst dramatisch und ein Ende des Krieges ist derzeit nicht in Sicht. Kinder sterben durch die Bombardierungen, aufgrund von Mangelernährung oder Krankheiten, die nicht behandelt werden können. Es gibt nicht genügend zu essen und wenig verfügbares, sauberes Trinkwasser. Mangelernährte Kinder sind besonders anfällig für Krankheiten, wie Lungenentzündungen. Schmutziges Wasser kann beispielsweise zu schwerem Durchfall führen – für ein mangelernährtes Kind kann das ein Todesurteil sein.
Doch selbst Kinder, die glücklicherweise bislang unverletzt geblieben sind oder noch kein Familienmitglied verloren haben, werden die Narben dieses Krieges weiter in sich tragen. Denn das Aufwachsen zwischen Bomben, zerstörten Häusern und Gewalt bietet keinerlei Möglichkeit auf einen normalen Alltag, wie er zuvor war, wie zum Beispiel durch Schulbesuche, das Spielen mit anderen Kindern oder einfach nur ein friedliches Abendessen in der Familie. Der Krieg zehrt an der psychischen Gesundheit der Kinder. Es gibt derzeit keinen sicheren Ort für Kinder in Gaza und dies ist äußerst besorgniserregend.
Wie kann den Kindern geholfen werden?
Familien und Kinder in Gaza sind am Ende ihrer Kräfte: Sie sind hungrig, traumatisiert und erschöpft. UNICEF-Teams arbeiten Tag und Nacht daran, Kinder mit therapeutischer Nahrung und anderer lebensrettender Hilfe zu erreichen. Sie bringen immer wieder lebenswichtige Hilfsgüter wie Spezialnahrung, Trinkwasser und Medikamente in den Gazastreifen.
Für die Hilfsorganisation ist es extrem schwierig, die Kinder in Gaza mit lebensrettender Hilfe zu erreichen. Zerstörte Straßen, die Gefahr durch Bombardierungen und Minen sowie geschlossene Grenzübergänge erschweren immer wieder den Zugang in den Gazastreifen. Doch trotz aller Herausforderungen konnte das UNICEF-Team gemeinsam mit seinen Partnern in Gaza Hunderte Lkw-Ladungen mit humanitären Hilfsgütern liefern, auch bis in den besonders schwer erreichbaren Norden des Gazastreifens.
Kinder und Jugendliche können in Notunterkünften an UNICEF-Spielangeboten teilnehmen oder mit den UNICEF-Mitarbeitenden darüber sprechen, was sie Schlimmes erlebt haben. So können die Kinder in der aktuellen katastrophalen Lage etwas Ablenkung und Halt erleben. Tausende Kinder in Notunterkünften hat UNICEF mit Spiel- und Sportangeboten erreicht und ihnen so ein wenig Ablenkung und ein Stück Normalität inmitten der Gewalt ermöglicht. Mit Ihrer Unterstützung kann United Internet for UNICEF Kindern im Gazastreifen in ihrer Not zur Seite stehen.