Projektreise Bangladesch - Teil 1
Am heutigen Welttag gegen Kinderarbeit möchten wir Ihnen von unserer Projektreise nach Bangladesch berichten. Noch immer müssen weltweit 168 Millionen Kinder arbeiten. Ob in Minen, Fabriken oder der Landwirtschaft – die Kinder können meist nicht zur Schule gehen und müssen um ihren Lebensunterhalt kämpfen.
Auch in Bangladesch ist Kinderarbeit nach wie vor ein großes Problem. Es gibt über sechs Millionen Kinder in Bangladesch, die entweder die Schule verlassen haben oder nie in der Schule eingeschrieben waren.
Die meisten dieser Kinder sind als Arbeiter beschäftigt, als ungelernte Kraft, die gefährliche oder ungefährliche, bezahlte oder unbezahlte Arbeit verrichten. Diese Kinder sind in einem Zyklus der Armut gefangen, mit geringer Perspektive, erwerbstätige Erwachsene zu werden.
Ausbildung nach Maß
Wir möchten Ihnen in unserem ersten Teil der Projektreise das Livelihood Skill Training in Satkira vorstellen, im Südwesten von Bangladesch. Es handelt sich hier um eine (von vielen) Einrichtungen, die eine enge Verknüpfung mit dem Arbeitsmarkt und dem Ausbildungssystem herstellt – ein Trainingssystem.
UNICEF unterstützt vor Ort verschiedene Zentren. Diese bieten unternehmensbasierte Ausbildungen und Kompetenztrainings an, die die Ausbildung in Abstimmung mit dem Arbeitsmarkt gestalten.
Auf diese Art haben Kinder den einzigartigen Vorteil, eine Ausbildung zu erhalten, die durch die Nachfrage des lokalen Arbeitsmarktes gesteuert wird und eine Anstellung nach Abschluss garantiert.
Lebensnahe Umsetzung mit großem Erfolg
Hierfür wurde ein Ausbildungsmodell entwickelt, das Schulkinder mit niedrigem Bildungsniveau anspricht. Sie erwerben in dem Training Fertigkeiten, die es ihnen ermöglichen, später ihren Lebensunterhalt erfolgreich zu bestreiten.
Dieses innovative Programm sorgt dafür, dass junge Menschen die Möglichkeit haben, durch eine kompetenzbasierte Ausbildung wieder die Schule besuchen zu können. Im weiteren Verlauf können sie unter einem Handwerksmeister einen Abschluss erwerben.
Dafür erhalten die Schüler ein halbes Jahr lang insgesamt sechs Tage die Woche ein Training. Durch eine formelle Vereinbarung nehmen die Handwerksmeister die Schüler später als Auszubildende an.
Gleichzeitig werden die Schüler mit theoretischem Unterricht (ein Tag pro Woche) auf die fachspezifischen Aspekte des jeweiligen Gewerbes vorbereitet. Die Inhalte umfassen auch Finanzwesen und kommunikatives Englisch, um die Kinder als Fachkräfte auf eine Anstellung und die Konkurrenz am Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Dieses Programm ist sehr erfolgreich und baut ein gesundes Rückgrat für die Gesellschaft von Bangladesch auf.