Projektreise Demokratische Republik Kongo – Teil 5
Das Gesundheitszentrum von Saints Martyrs
Unsere Reise führt uns in das Gesundheitszentrum von Saints Martyrs. Seit der beginnenden Krise unterstützt UNICEF das Zentrum insbesondere mit Nahrung und Ausrüstung und schult das Personal.
Damit erreichen wir, dass gerade mangelernährte Kinder die bestmögliche Behandlung erhalten. Denn schwere akute Mangelernährung ist durch die verschärfte Ernährungslage in der Region ein großes Problem. Bis Ende September behandelte Saints Martyrs über 3.000 Kinder erfolgreich gegen die lebensbedrohliche Unterversorgung.
Die prekäre Ernährungssituation im Kongo kommt insbesondere dadurch zustande, dass es durch den gewaltsamen Konflikt zu Ernteausfällen kam. Bis zu drei Ernten haben die Familien verloren und konnten sich deshalb nicht mehr selbst versorgen.
Die achtjährige Therese litt an schwerer akuter Mangelernährung. Im Gesundheitszentrum von Saints Martyrs hat sie sich mit der Hilfe von nahrhafter Erdnusspaste wieder erholt und kann wieder zur Schule gehen.
Was das zarte Mädchen erleben musste, berührt uns besonders: Denn sie verlor beide Eltern und ihre drei Geschwister. Als Vollwaise lebt sie heute bei ihren Großeltern.
In Saints Martyrs treffen wir auch auf die junge Mutter Rose, die ihre tragische Geschichte mit uns teilt. Die 31-jährige lebte mit ihrer Familie zu Beginn der Krise, im Juli 2017, 250 Kilometer von Saints Martyrs entfernt. Als die Milizen ihr Heimatdorf überfielen, musste sie und ihre Kinder mit ansehen, wie ihr Mann getötet wurde.
Gemeinsam mit ihren sechs Kindern floh sie in den Busch, auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort. Doch auf dem Weg nach Saints Martyrs starben ihre drei ältesten Kinder.
Die jüngste, Christine, leidet an schwerer akuter Mangelernährung, was sich besonders deutlich an der Verfärbung ihrer Haare und den Wassereinlagerungen zeigt. Mit ihren drei Jahren wiegt sie gerade einmal acht Kilogramm – 16 wären normal.
Dank UNICEF – und Dank Ihren Spenden – hat die Kleine eine Chance bekommen zu überleben. Sie wird regelmäßig untersucht und erhält nahrhafte Erdnusspaste, um wieder zu Kräften zu kommen.
Lesen Sie auch unsere anderen Teile der Projektreise:
Teil 1 - Kinshasa und die Gesundheitsprojekte in N´sele
Teil 2 - Auf in den Kasai: Gesundheitsversorgung und Schulbesuch in Tshikaji
Teil 3 - Zentrum Mpokolo Wa Moyo zur Reintegration rekrutierter Kinder
Teil 4 - Schulbesuch in Tantamana und Dikolelayi
Teil 6 - Drei Kinder aus bewaffneten Gruppen erzählen ihre Geschichte
Teil 7 - Die Zeltschule in Tshimpidinga
Teil 8 - Das W.A.S.H-Programm in Maluku