Afghanistan - Länderinformation

Afghanistan_Mutter_Kind_Untersuchung_UN0775855

Die Gesundheitsmitarbeiterinnen von UNICEF untersuchen Kinder in Afghanistan beispielsweise auf Mangelernährung oder Atemwegserkrankungen.

© UNICEF/UN0775855/Karimi

Hunger und Gewalt bedrohen Kinder

Gewalt, Dürren, Armut und Nahrungsmittelknappheit, Erdbeben und andere Naturkatastrophen: Die humanitäre Situation in Afghanistan ist kritisch. UNICEF ist als eine der wenigen Hilfsorganisationen seit Jahrzehnten in Afghanistan an der Seite der Kinder und leistet Nothilfe – auch dank Ihrer Unterstützung für United Internet for UNICEF!

Die Familien in Afghanistan brauchen Schutz und humanitäre Hilfe. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Situation der Menschen im Land – und darunter vor allem der Kinder – immer weiter verschlechtert. Im Oktober 2023 trafen außerdem drei schwere Erdbeben mehrere Provinzen Afghanistans und brachten viel Tod und Zerstörung mit sich.

Die Kindersterblichkeit in Afghanistan ist eine der höchsten weltweit. Viele Kinder haben zu wenig zu essen, manche von ihnen sind sogar lebensbedrohlich mangelernährt. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht innerhalb des Landes oder sind in Nachbarländer geflohen. Und mehrere Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen. Darunter sind überproportional viele Mädchen, denn sie werden in Afghanistan stark diskriminiert.

Afghanistan Nothilfe: Mehrere Millionen Kinder sind von Hunger und Mangelernährung bedroht.

Millionen afghanische Kinder wie dieses Kleinkind sind von Mangelernährung bedroht.

© UNICEF/UN0596864/Fazel

Humanitäre Krise in Afghanistan: Ein Albtraum für Kinder

Mehr als 28 Millionen Menschen in Afghanistan sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter über 15 Millionen Kinder (Stand: März 2023). Das sind ungefähr so viele Kinder wie in ganz Deutschland. Nach der Machtübernahme der Taliban spitzt sich die Situation immer weiter zu. Die Wirtschaft liegt am Boden und die Dürre hat einen Großteil der Ernten zerstört. Im ganzen Land haben Menschen nicht genug zu essen.

Afghanistan ist seit vielen Jahren einer der schlimmsten Orte der Welt, um ein Kind zu sein. In den letzten Wochen ist es noch schlimmer geworden.

Ben Messaoud, Leiter der UNICEF-Nothilfe in Afghanistan

Rechte von Mädchen und Frauen werden immer weiter untergraben

Insbesondere die Entscheidung, Mädchen weiter offiziell keinen Besuch einer weiterführenden Schule zu erlauben, bedeutet einen schweren Rückschlag – für die Mädchen und für die Zukunft des Landes.

Und auch die immer wieder aufflammende Gewalt bedroht die Kinder. Hunderte Mädchen und Jungen wurden allein im vergangenen Jahr durch Kämpfe getötet. Zahlreiche Kinder sind traumatisiert, weil sie Zeuge schrecklicher Gräueltaten wurden. Auch die Gefahr durch Minen und Blindgänger ist hoch.

  • 900.000
    Kinder unter 5

    sind schwer akut mangelernährt und brauchen dringend Spezialnahrung

  • Über 4 Mio.
    Kinder

    gehen nicht zur Schule, davon sind die Mehrheit Mädchen

  • Fast 13 Mio.
    Kinder

    brauchen humanitäre Hilfe, um zu überleben

UNICEF bleibt in Afghanistan

UNICEF ist trotz einer unsicheren Sicherheitslage weiter in Afghanistan im Einsatz. Die Entscheidung der Taliban, afghanischen Frauen die Zusammenarbeit mit NGOS und auch mit den Vereinten Nationen zu verbieten, verurteilen UNICEF und auch die Stiftung United Internet for UNICEF aufs Schärfste. Afghanische Frauen sind der Lebensnerv der humanitären Hilfe. Sie sind hochqualifiziert und in einer einzigartigen Position, um die schwächsten Afghan*innen zu erreichen. Zudem haben sie Zugang zu Bevölkerungsgruppen, die ihre männlichen Kollegen nicht erreichen können.

Diese Nothilfemaßnahmen leistet UNICEF vor Ort:

  • Familien bekommen regelmäßig Wasser, vor allem in Gebieten, die besonders von Dürre betroffen sind. Auch geflüchtete Menschen in den Notlagern erhalten Trinkwasser.
  • Babys und Kleinkinder erhalten weiterhin lebenswichtige Impfungen . Mobile Gesundheitsstationen erreichen viele Menschen, um sie medizinisch zu versorgen.
  • Mangelernährte Kinder bekommen Spezialnahrung, um wieder zu Kräften zu kommen.
  • Geflüchtete Mädchen und Jungen können zum Spielen sichere und kinderfreundliche Zonen aufsuchen, die in einigen Notlagern zu ihrem Schutz eingerichtet sind.
InfoLänderinfo Afghanistan


Hauptstadt: Kabul

Bevölkerung: rund 41 Millionen Menschen

Religion: hauptsächlich muslimisch

Amtssprachen: In Afghanistan werden etwa 49 Sprachen. Persisch ("Dari") und Paschto sind offizielle Amtssprachen.

Nachbarländer: Pakistan, China, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan und Iran

Herausforderungen in Afghanistan:

  • große Armut - Afghanistan ist eines der ärmsten Länder der Welt
  • mangelhafte Infrastruktur
  • wiederkehrende Sturzfluten oder Erdbeben
  • hohe Mangelernährungsraten