Kinderschutz im Kongo

Demokratische Republik Kongo: Hilfe für Kindersoldaten und vergewaltigte Mädchen

Der Bürgerkrieg im Osten der Demokratischen Republik Kongo trifft besonders die Kinder. Bewaffnete Milizen überfallen immer wieder Dörfer, um Kinder als Soldaten zu rekrutieren. Sie müssen selbst kämpfen und töten oder den Milizenführern zur Hand gehen. Vergewaltigungen dienen gezielt als Kriegswaffe: Mädchen und Frauen jeden Alters werden brutal misshandelt und oft schwer verletzt.

UNICEF sorgt dafür, dass ehemalige Kindersoldaten und missbrauchte Mädchen versorgt und psychologisch betreut werden. Sie erhalten Starthilfe, um in ihrem Dorf neu anfangen zu können. UNICEF unterstützt auch Dorfkomitees, die die Kinder auf ihrem Weg zurück nach Hause begleiten.

Missbrauch von Kindern als Soldaten

Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo flammt der Bürgerkrieg immer wieder auf. Über fünf Millionen Menschen sind seit 1998 gestorben, 1,3 Millionen noch immer auf der Flucht. Die bewaffneten Truppen rekrutieren oder entführen gezielt Kinder, um sie als Kämpfer, Träger oder Koch einzusetzen. Die Kindersoldaten werden in den Truppen Zeuge unfassbarer Verbrechen. Oder sie werden mit Alkohol oder Drogen gefügig gemacht und müssen selbst töten.

Oft müssen sie sogar ihre eigenen Dörfer verwüsten und Angehörige töten. Viele Kinder haben über Jahre keinen Kontakt nach Hause und wissen oft nicht, wo ihre Familie ist und ob sie überhaupt noch lebt. Seit 2004 konnten über 36.000 Kinder aus den Truppen befreit und wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden – UNICEF hat dabei geholfen.

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Vergewaltigung als Kriegswaffe

Fast alle bewaffneten Gruppen im Osten setzen systematisch Vergewaltigungen ein. Jeden Tag werden in der Region etwa zehn Kinder Opfer sexueller Gewalt. Die Soldaten wollen die Dorfbewohner mit den brutalen Übergriffen erniedrigen und ihre Gegner demoralisieren. Ehemänner oder Väter werden deshalb häufig gezwungen, bei den Vergewaltigungen zuzusehen. Immer wieder werden Mädchen und Frauen verschleppt und in ihren Camps über Monate missbraucht. Die Überfälle sind häufig so brutal, dass die Mädchen und Frauen schwere innere Verletzungen davon tragen und mehrfach operiert werden müssen.

Auch die Gefahr einer HIV-Infektion ist groß. Viele Überlebende sind traumatisiert oder wagen es aus Scham nicht, eine Vergewaltigung öffentlich zu machen. Denn eine missbrauchte Frau gilt häufig als Schande. Dabei brauchen besonders Mädchen, die von einem ihrer Peiniger schwanger geworden sind, dringend Unterstützung. Allein von Januar bis März 2010 hat UNICEF im Osten der Demokratischen Republik Kongo über 4.600 Opfer sexueller Gewalt versorgt. Im Bürgerkrieg missbrauchte Kinder brauchen dringend Hilfe.