Hungersnot in Teilen des Sudan – jetzt spenden und den Kindern helfen
Nothilfe Sudan
UNICEF leistet im Sudan lebensrettende Hilfe für Kinder. Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung.
Die Krise im Sudan spitzt sich nach zwei Jahren Krieg immer weiter zu. Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen und der Bedarf steigt. Im August 2024 wurde in Teilen Nord-Darfurs, im Zamzam-Flüchtlingscamp, eine Hungersnot bestätigt – im Dezember hat sie sich auf vier weitere Gebiete in Nord-Darfur und den westlichen Nuba-Bergen ausgeweitet. Diese schwerste Stufe katastrophalen Hungers betrifft 638.000 Menschen. Es wird erwartet, dass sich die Hungersnot auf noch mehr Regionen ausweitet.
Diese dramatische humanitäre Lage ist auf den inzwischen seit April 2023 andauerneden Krieg zurückzuführen. Das Leben Hunderttausender Kinder steht auf dem Spiel. Sie brauchen jetzt unsere Hilfe, um nicht zu verhungern.
Auch außerhalb der von Hungersnot betroffenen Gebiete leiden Millionen Kinder und Familien im Sudan schon seit Monaten Hunger. Insgesamt sind mehr als 700.000 Kinder unter fünf Jahren so schwer mangelernährt, dass ihr Leben in unmittelbarer Gefahr ist. Diese Zahl wird nach Einschätzungen der UNICEF-Teams in 2025 weiter steigen. Der Sudan erlebt die schlimmste Hungerkatastrophe seit 20 Jahren. Den Kindern und Familien fehlen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Wasser und Medikamente.

In Zentral-Darfur wird ein Junge mit Erdnusspaste gefüttert, einer therapeutischen Zusatznahrung mit vielen Nährstoffen und Kalorien.
© UNICEF/UNI766328/KhalilKnappe Lebensmittel, Dürren, ausgefallene Ernten
Schon seit Langem sind die Lebensmittel im Sudan knapp. Mehr als drei Millionen Kinder waren bereits vor dem derzeitigen Machtkampf und der Gewalteskalation im Land mangelernährt.
Oft kommt es im Sudan zu Sandstürmen und langanhaltenden Dürren. In manchen Jahren führen starke Regenfälle in der Regenzeit zu Überschwemmungen. Durch die Trockenheit und die Überflutungen fallen Ernten aus.
Aufgrund der schweren Kämpfe seit April 2023 können viele Menschen ihre Felder nicht mehr bestellen oder mussten ihre Heimat ganz verlassen. Immer wieder kommt es zu Plünderungen von privaten Beständen. Die landwirtschaftliche Produktion ist stark eingebrochen. Rund die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung weiß nicht, wie sie noch an Lebensmittel für ihre Familien kommen soll.
Wenn akute Mangelernährung bei Kindern schnell genug behandelt wird, haben die Kinder eine hohe Chance zu überleben. Sie bekommen von uns nährstoffreiche und stark sättigende Spezialnahrung, zum Beispiel therapeutische Milch oder Erdnusspaste.
Krieg verschärft Notlage der Kinder im Sudan – Millionen auf der Flucht
Der Krieg im Sudan hat die humanitäre Lage im Land dramatisch verschärft. Seit dem Ausbruch des Krieges wurden zahlreiche Kinder getötet oder verletzt. Der Großteil der Kinder im Sudan lebt in extremer Armut. Mehr als 15 Millionen Kinder brauchen dringend humanitäre Hilfe.
Besonders besorgniserregend ist die Situation in den Bundesstaaten Khartum, Jezira und Darfur. In Darfur im Westen des Landes nimmt die Zahl schwerer Kinderrechtsverletzungen zu. Kinder werden bei Angriffen getötet, verletzt, als Kindersoldat*innen rekrutiert oder Opfer sexualisierter Gewalt.
Aufgrund der gewaltsamen Kämpfe mussten Millionen Sudanes*innen aus ihrer Heimat fliehen. Der Krieg hat die größte Vertreibungskrise für Kinder weltweit ausgelöst: Inzwischen sind mehr als sechs Millionen Kinder aus ihrer Heimat geflohen – oft mehrmals. Sie alle suchen Zuflucht in vermeintlich sichereren Teilen des Landes oder in Nachbarländern wie Ägypten, Südsudan und Tschad. Die meisten der Geflüchteten leben in provisorischen und oft überfüllten Flüchtlingslagern.

Mehr als 11 Millionen Menschen im Sudan sind auf der Flucht vor den Kämpfen zwischen der Armee und Paramilitärs. Hier fliehen Kinder und Familien aus Al-Fashir (Nord-Darfur).
© UNICEF/UNI603191/JamalZahl schwerer Kinderrechtsverletzungen auf Höchstand
Schwere Kinderrechtsverletzungen haben durch den Krieg zugenommen – dazu zählen die Tötung oder Verstümmelung von Kindern, die Rekrutierung von Armeen oder bewaffneten Gruppen, Entführungen, sexualisierte Gewalt und fehlender Zugang zu humanitärer Hilfe. Immer wieder kommen Kinder bei Angriffen ums Leben oder erleiden schwere Verletzungen. Anlass zur Sorge gibt vor allem die Zunahme von Vergewaltigungen und sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Frauen. Laut einem UNICEF-Bericht werden inmitten der Gewalt bereits Kleinkinder im Alter von nur einem Jahr vergewaltigt.

Die 16-jährige Dana (Name geändert) wurde von bewaffneten Männern entfürt, vier Monate festgehalten und wiederholt vergewaltigt, bevor sie fliehen konnte.
© UNICEF/UNI754438/Ingram
- Über 3 Mio.Kinder
sind akut mangelernährt
- Mehr als 6 Mio.Kinder
im Sudan mussten fliehen
- 30 Mio.Menschen
benötigen humanitäre Hilfe
Die Kinder werden in die gewaltsamen Auseinandersetzungen mit hineingezogen und leiden am meisten darunter. Noch dringender als zuvor brauchen sie jetzt unsere Aufmerksamkeit und Hilfe. Trotz der gefährlichen Sicherheitslage vor Ort machen wir von UNICEF im Sudan weiter. Wir setzen alles daran, unsere Hilfe für Kinder aufrechtzuerhalten.
Hilfe für die Kinder im Sudan
Die Kinder im Sudan brauchen sofort Hilfe. UNICEF bringt dringend benötigte Hilfsgüter ins Land. Helfen Sie mit Ihrer Spende!
So hilft Ihre Spende Kindern im Sudan vor Ort
Unsere UNICEF-Teams im Sudan tun alles dafür, um Kindern und Familien in der aktuellen Notlage zu helfen:
Ernährung: Wir behandeln mangelernährte Kinder mit spezieller therapeutischer Nahrung.
Kinderschutz: Wir helfen geflüchteten Kindern mit psychosozialer Unterstützung, damit sie ihre Traumata verarbeiten können.
Gesundheit: Wir versorgen die Menschen im Sudan mit lebenswichtigen Medikamenten. Zum Beispiel impfen wir Kinder gegen lebensgefährliche Krankheiten.
Wasser: Wir liefern sauberes Wasser zum Trinken und Kochen, damit die Kinder geschützt sind vor Krankheiten.
Bildung: Wir richten Notschulen ein. Und die Kinder bekommen von uns Schulbücher und -hefte, damit sie weiter lernen können.
Fotogalerie: UNICEF hilft von Hunger und Krieg betroffenen Kindern im Sudan

Bild 1 von 7 | Medizinische Hilfe: Ein UNICEF-Gesundheitshelfer im Einsatz im Sudan. Er berät Mütter in Ernährungsfragen, impft die Kinder und führt medizinische Routine-Untersuchungen durch.
© UNICEF/UNI430079/Mohamdeen
Bild 2 von 7 | Sauberes Wasser und Hygiene: Ein UNICEF-Team verteilt im Juni 2023 Wasserbehälter und Seife an vertriebene Familien in East Madani. Von der Unterstützung profitierten insgesamt 500 vertriebene Familien, die nach Ausbruch der Kämpfe aus Khartum geflohen waren.
© UNICEF/UN0856038/Mohamdeen
Bild 3 von 7 | Spezialnahrung: Ein UNICEF-Mitarbeiter bereitet eine Flasche mit therapeutischer Milch vor. Die Spezialmilch hilft mangelernährten Kindern, schnell wieder zu Kräften zu kommen.
© UNICEF/UN0854388/Mohamdeen
Bild 4 von 7 | Kinderschutz für geflüchtete Kinder: In der Flüchtlingssiedlung Palorinya spielen Kinder auf einem Spielplatz. Der Ort ist eine der kinderfreundlichen Einrichtungen in der Region, die von UNICEF unterstützt werden.
© UNICEF/UNI406122/Abdul
Bild 5 von 7 | Impfungen und medizinische Hilfe: Die Impfhelferin Ibtisam Abdullah besucht eine Unterkunft für sudanesische Geflüchtete, um möglichst viele Kinder mit lebenswichtigen Impfungen zu erreichen. Sie berät auch Eltern und erklärt ihnen, wo und wann sie ihre Kinder impfen und medizinisch untersuchen lassen können.
© UNICEF/UN0856036/Mohamdeen
Bild 6 von 7 | Hilfsgüter für Familien: UNICEF-Mitarbeiter entladen einen Lastwagen. Sie bereiten Hilfsgüter für Kinder vor, die innerhalb des Sudan flüchten mussten, vor allem aus der Region Khartum.
© UNICEF/UN0854428/Mohamdeen
Bild 7 von 7 | Wir als Hilfsorganisation setzen uns im Sudan weiter für die Kinder ein. Dankeschön an alle, die den Mädchen und Jungen im Sudan mit einer Spende helfen!
© UNICEF/UN0281537
Manahil kuschelt liebevoll mit ihrem sechs Monate alten Sohn Baraa. Zwei Monate zuvor war sie schrecklich besorgt um ihn, denn Baraa war sehr krank. Er litt an schwerer akuter Mangelernährung – sein Leben war in Gefahr. "Ich hatte große Angst, dass Baraa sterben würde", sagt Manahil. Baraa wurde in einem von UNICEF unterstützten Krankenhaus aufgenommen und bekam dort eine spezielle therapeutische Nahrung für mangelernährte Kinder: Erdnusspaste, die reich an Mineralien und Vitaminen ist. "Baraa liebt die Erdnusspaste und isst sie immer sofort auf, wenn ich sie ihm gebe", erzählt Manahil lächelnd.
Inzwischen hat Baraa schon drei Kilo zugenommen und ist längst wieder zuhause bei seiner Familie. "Mein Traum ist es, Baraa gesund aufwachsen zu sehen", hofft seine Mutter.
Krieg im Sudan: Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende
Die Kinder im Sudan brauchen weiterhin dringend unsere Hilfe. Unterstützen Sie unsere humanitäre Arbeit im Sudan, um die Kinder zu schützen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Sudan-Krieg: Warum wird im Sudan gekämpft?
Der Sudan ist flächenmäßig der drittgrößte Staat und gleichzeitig eines der ärmsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Jahrzehnten wird das Land immer wieder von Gewalt und Konflikten erschüttert.
Der aktuelle Krieg ist im April 2023 zwischen den sudanesischen Regierungstruppen (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ausgebrochen. Nach dem Beginn der Kämpfe in der Hauptstadt Khartum haben sich diese schnell auf weite Teile des Landes ausgeweitet. Die Bundeststaaten Khartum, Darfur und Jezira sind besonders schwer von der Gewalt betroffen. Viele Gebiete sind aufgrund der Kämpfe nur schwer erreichbar. Unseren Kolleg*innen gelingt es aber immer wieder, auch in diese Regionen Hilfsgüter für Kinder und ihre Familien zu bringen.
- Hauptstadt: Khartum
- Bevölkerung: rund 47 Millionen Einwohner*innen
überwiegend muslimisch, christliche Minderheit - Amtssprachen: Arabisch und Englisch
- Nachbarländer: Ägypten, Äthiopien, Eritrea, Libyen, Südsudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik
- Unabhängige Republik seit 1956
- Herausforderungen im Land:
Instabilität, Konflikte und gewalttätige Auseinandersetzungen
Mehrere Millionen Binnenvertriebene
Große Flüchtlingslager vor allem in der Region Darfur
Große Armut unter der Bevölkerung
Hohe Kindersterblichkeit und Mangelernährung
Unzureichende medizinische Versorgung
Wiederkehrende Dürren
Krankheitsausbrüche
Geringe Bildung