Kinder in Gaza: UNICEF ist vor Ort – unterstützen Sie die Nothilfe!
Hilfe für die Kinder in Gaza
UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Unterstützen Sie den Einsatz für Kinder mit Ihrer Spende. Vielen Dank.
"Ich habe den Krieg so satt", sagte der zehnjährige Ahmed (Foto oben) im Gazastreifen, nachdem die Bombardierungen Mitte März wieder aufflammten. "Ich habe Angst, jemanden zu verlieren, den ich liebe."
Seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe sind mehrere Hundert Kinder bei den heftigen Angriffen im Gazastreifen ums Leben gekommen, und noch viel mehr wurden verletzt. Die meisten von ihnen waren Vertriebene, die in provisorischen Zelten oder beschädigten Häusern Schutz vor dem Krieg suchten. Überall im Gazastreifen sind die Kinder durch die erneuten Angriffe und Kämpfe in Gefahr. Die aktuelle Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen bringt sie in zusätzliche Lebensgefahr. Denn Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente werden immer knapper.
Unsere deutschsprachige Kollegin Rosalia Bollen ist vor Ort im Gazastreifen. Im Video erzählt sie, wie UNICEF den Kindern in Gaza trotz der aktuellen Einschränkungen weiterhin hilft:
Die Phase der Waffenruhe bedeutete eine kurze Atempause, denn in der Zeit konnten wir deutlich mehr lebensrettende Hilfsgüter in die Region liefern als zuvor. Doch jetzt sind die Vorräte in unseren Warenlagern im Gazastreifen nahezu aufgebraucht. Eine Million Kinder sind momentan von lebenswichtiger humanitärer Hilfe abgeschnitten. Sie sind dringendst auf weitere humanitäre Hilfe angewiesen und brauchen sauberes Wasser, Medikamente, Impfstoffe, therapeutische Nahrung und andere Hilfsgüter. Wir fordern einen dauerhaften Waffenstillstand, damit viel mehr Hilfe die Kinder erreicht.
Trotz der äußerst schwierigen Lage sind unsere Teams weiter vor Ort und leisten unermüdlich Nothilfe. Wir unterstützen zum Beispiel den Zugang zu Trinkwasser für Hunderttausende Menschen und kümmern uns darum, dass Neugeborene medizinisch versorgt werden. Unsere Hilfe für die Kinder in Gaza muss unbedingt weitergehen und noch verstärkt werden.
So unterstützen Sie mit einer Spende Kinder im Gazastreifen
UNICEF leistet lebensrettende Hilfe für Kinder in Gaza
Mit Unterstützung unserer Spender*innen können wir von UNICEF wirksame Hilfe im Gazastreifen leisten, die bei den Kindern ankommt. Neben den Tonnen an Hilfsgütern, die wir bereits in den Gazastreifen geliefert haben, führen wir zum Beispiel auch Kinder wieder mit ihren Familien zusammen, wenn sie bei Flucht oder Angriffen getrennt worden waren.
Ein besonderer Erfolg für uns war im letzten Jahr die große Polio-Impfkampagne, bei der wir über 500.000 Kinder unter zehn Jahren gegen das gefährliche Poliovirus impfen konnten. Ende Februar 2025 haben wir eine weitere Polio-Impfrunde durchgeführt, um auch die Kinder vor der gefährlichen Krankheit zu schützen, die zuvor nicht geimpft werden konnten.
In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, was wir konkret für die Kinder in Gaza tun:

Bild 1 von 5 | Kinderschutz: Damit Kinder im Gazastreifen nicht verloren gehen, verteilen wir Armbänder, auf denen ihr Name und die Telefonnummer ihrer Kontaktperson stehen.
© UNICEF 2025
Bild 2 von 5 | Humanitäre Hilfe: Mit UNICEF-Hilfsgütern beladene Lastwagen gelangen im Januar über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen. Die Hilfsgüter werden dringend benötigt.
© UNICEF/UNI720580/Habeel
Bild 3 von 5 | Kleidung und andere Hilfsgüter: In den ersten Wochen der Waffenruhe haben deutlich mehr Hilfsgüter als zuvor die Kinder in Gaza erreicht. Hier freuen sich Kinder in Khan Younis über wärmende Kleidung für den Winter.
© UNICEF/UNI711552/Nateel
Bild 4 von 5 | Große Impfkampagnen: Bis November 2024 haben wir die zweite Runde unserer Polioimpfungen für Kinder abgeschlossen. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort konnten wir über 500.000 Kinder unter zehn Jahren gegen das gefährliche Virus impfen.
© UNICEF Gaza
Bild 5 von 5 | Medizinische Hilfe: UNICEF beliefert Krankenhäuser mit medizinischen Hilfsgütern, darunter Medikamente und Babyartikel für Neugeborene auf Intensivstationen.
© UNICEF/UNI473131/El BabaErnährung: Lebensrettende Spezialnahrung für Kinder ist Teil unserer humanitären Hilfe im Gazastreifen. Wir untersuchen Kinder auf Mangelernährung und behandeln diejenigen Kinder, die von Unterernährung betroffen oder gefährdet sind.
Gesundheit: UNICEF hat bereits medizinische Hilfsgüter für Zehntausende Menschen an Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen geliefert. Darunter sind Gesundheitspakete, Medikamente, Impfstoffe, Babyartikel und medizinisches Verbrauchsmaterial wie beispielsweise Verbandszeug. Die gelieferten Erste-Hilfe-Sets ermöglichen es zum Beispiel, Verletzte zu versorgen. Auch Decken und Wasser haben wir an Krankenhäuser geliefert.
Wasser und Hygiene: Sauberes Wasser ist überlebenswichtig. Deshalb bringen wir so viel Trinkwasser wie möglich in Flaschen und auch in Tanklastern zu den Kindern. UNICEF stellt auch Hygiene-Sets sowie Wasserreinigungstabletten für mehrere Hunderttausend Kinder und Familien in Gaza bereit.
Impfkampagnen: Wir führen selbst unter schwierigsten Bedingungen Impfungen durch, um Kinder im Gazastreifen vor lebensgefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen – zum Beispiel vor Polio (Kinderlähmung).
Kinderschutz: Gewalt, Flucht und der Verlust ihres Zuhauses sind für die Kinder in Gaza extrem belastend und traumatisierend. Kinder und Jugendliche können in Notunterkünften an UNICEF-Spielangeboten teilnehmen oder mit den UNICEF-Mitarbeitenden darüber sprechen, was sie Schlimmes erlebt haben. So können die Kinder in der aktuellen katastrophalen Lage etwas Ablenkung und Halt erleben.
Spielmaterialien: Tausende Kinder in Notunterkünften hat UNICEF mit Spiel- und Sportangeboten erreicht und ihnen so ein wenig Ablenkung und ein Stück Normalität inmitten der Gewalt ermöglicht.
Häufige Fragen und Antworten zum Krieg in Gaza
Was benötigen die Kinder im Gazastreifen jetzt am dringendsten?
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin verheerend. Die Kinder sind nach über 15 Monaten Krieg am Ende ihrer Kräfte. Derzeit brauchen sie besonders dringend Hilfsgüter wie Medikamente, sauberes Wasser, therapeutische Zusatznahrung gegen den Hunger und auch Kleidung und Decken für die Nächte in den Notunterkünften. Denn in den Zelten aus Plastikfolien sind die Kinder kaum geschützt vor Kälte, Stürmen und Regen. Im Winter sind Babys in Gaza an Unterkühlung gestorben.
Krankheiten breiten sich in den Notunterkünften rasend schnell aus: 90 Prozent der Kinder unter fünf Jahren haben mindestens eine Infektionskrankheit, zum Beispiel schweren Durchfall. Kranke und verletzte Kinder können medizinisch nicht mehr behandelt werden, denn es gibt fast keine funktionierenden Krankenhäuser mehr, und die medizinische Versorgung ist weitgehend zusammengebrochen.
Andere Kinder in Gaza sterben an Hunger. Im Norden Gazas ist die Hungersituation besonders schlimm. Expert*innen zufolge könnte dort jederzeit eine offizielle Hungersnot ausgerufen werden. Zahlreiche Kinder sind schwer mangelernährt. Ohne Hilfe ist das Leben Tausender Kleinkinder in unmittelbarer Gefahr.
Aufgrund der katastrophalen Hygiene- und Wassersituation in Gaza ist im vergangenen Jahr erstmals nach über 25 Jahren wieder Polio ausgebrochen. Polio (Kinderlähmung) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem für Kinder lebensgefährliche Folgen haben kann.
Wir von UNICEF tun alles, was wir können, um die Not der Kinder in Gaza zu lindern. Wir bringen lebenswichtige Hilfsgüter wie Spezialnahrung, Trinkwasser, Medikamente und Impfstoffe in den Gazastreifen. In der ersten Phase der Waffenruhe konnten wir viele Tonnen zusätzliche UNICEF-Hilfslieferungen in den Gazastreifen bringen. Die UNICEF-Teams bleiben weiterhin an der Seite der Kinder und leisten lebensrettende Hilfe.
Wie hilft UNICEF den Kindern im Gazastreifen ganz konkret?
Schon seit vielen Jahren setzt sich UNICEF in Gaza für eine bessere Grundversorgung der Kinder ein, insbesondere bei Ernährung, Wasser und sanitärer Versorgung, Bildung sowie Kinderschutz.
Obwohl unser Einsatz in Gaza extrem schwierig ist, bleiben unsere UNICEF-Kolleg*innen in Gaza und leisten lebensrettende Hilfe für die Kinder. Regelmäßig bringen wir Hilfsgüter zu den Kindern. Wann immer es möglich ist, liefern wir unsere humanitäre Hilfe auch in den Norden des Gazastreifens.
Der Fokus unserer Hilfslieferungen liegt auf überlebenswichtigen Gütern wie Trinkwasser, Medikamenten, therapeutischer Zusatznahrung, Hygieneartikeln und Material, um Sanitäranlagen zu bauen.
Mehr Informationen zur UNICEF-Hilfe im Blogartikel "So hilft UNICEF den Kindern in Gaza"
Wie erreicht meine Spende Gaza? Kommen die Hilfsgüter an?
Wir tun alles, um die Kinder in Gaza mit lebensrettender Hilfe zu erreichen. Zerstörte Straßen, die Gefahr durch Sprengkörper und Minen und eine insgesamt herausfordernde Sicherheitslage erschweren noch immer den Zugang in den Gazastreifen. Wir bringen die Hilfsgüter mit Lastwagen in den Gazastreifen. Die Lkw werden an den Grenzübergängen zunächst kontrolliert und fahren anschließend in den Gazastreifen weiter.
Unter unseren Hilfsgütern sind sauberes Wasser, Impfstoffe, medizinische Hilfsgüter, Hygienesets, therapeutische Spezialnahrung für Säuglinge und mangelernährte Kinder. Darüber hinaus liefert UNICEF auch Generatoren, Treibstoff, mobile Toiletten, Planen, Zelte, Kleidung und Decken.
Die bisherigen Lieferungen reichen jedoch bei Weitem nicht aus. Wir benötigen dringend einen besseren und sichereren Zugang zum Gazastreifen, um deutlich mehr humanitäre Güter nach Gaza bringen zu können und so das Leben der Kinder zu retten.
Leistet UNICEF auch in Israel Hilfe?
UNICEF ist erschüttert über die furchtbaren Angriffe auf Israel und die Folgen für Kinder und Familien seit dem 7. Oktober 2023. Jedes Kind muss vor Gewalt geschützt sein. UNICEF fordert, dass uneingeschränkt alle Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden, unverzüglich freikommen und zu ihren Angehörigen zurückkehren. Die vereinbarte Waffenruhe muss vollständig eingehalten und der erforderliche Zugang für humanitäre Hilfe zugelassen werden.
In Israel ist UNICEF seit 2009 als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.
Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. Aus diesem Grund gibt es keinen UNICEF-Spendenaufruf für die Kinder, die in Israel leben. UNICEF ist mit den zuständigen Stellen in Israel im Gespräch, wie UNICEF angesichts der weitreichenden Folgen des grausamen Angriffs vom 7. Oktober 2023 unterstützen kann.
Sie möchten mehr wissen über die Haltung von UNICEF Deutschland zu Israel und Gaza?
Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglichen
Die Hilfsgüterlieferungen für die Familien in Gaza müssen unbedingt weitergehen. Wir appellieren an alle Akteure, einen dauerhaften humanitären Waffenstillstand und uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen, damit wir Kinder und ihre Familien weiter mit Hilfsgütern versorgen können. Jede Minute zählt.