
Humanitäre Hilfe: Für die Kinder weltweit
In all den Kriegen und Katastrophen, die sich in der letzten Zeit immer weiter anzuhäufen scheinen, geht es in Appellen von Organisationen und Medien oft um den Begriff der humanitären Hilfe, die geleistet, aufgestockt oder bereitgestellt werden muss. Aber was genau bedeutet das eigentlich?
Das Ziel humanitärer Hilfe ist besteht aus mehreren Faktoren: Leben zu retten, Menschen in Not zu helfen und die Rechte dieser Menschen zu schützen. Dies kann in unterschiedlichen Situationen notwendig sein, zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe, bei Ausbruch eines Krieges oder bei anderen Konflikten und Katastrophen, welche große Auswirkungen auf die Bevölkerung eines Landes haben. Humanitäre wird auf vielen Ebenen geleistet: von Organisationen wie UNICEF, von den Mitarbeitenden, die vor Ort die direkte Hilfe leisten und aber auch von den Spenderinnen und Spendern für unsere Stiftung beispielsweise, welche die humanitäre Arbeit unterstützen.
2023 waren weltweit 364 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen - unter anderem im Sudan, in Afghanistan oder Gaza. In Kriegen, Krisen- und Konfliktsituationen oder bei Naturkatastrophen sind es stets Kinder, die besonders unter Gewalt, Hunger oder Krankheiten leiden.
United Internet for UNICEF für die Kinder
Auch wir von United Internet for UNICEF sind Teil der humanitären Hilfe und engagieren uns täglich für die Belange von Kindern weltweit. Für unsere Vorstandsvorsitzende Tessa Page, welche die Stiftung 2006 gemeinsam mit Ralph Dommermuth gründete, geht es dabei darum, eine wirksame und vor allem bedeutende Unterstützung für Kinder und Menschen in Not zu schaffen. "Es geht darum, die Rechte der Kinder zu sichern, die Lebensbedingungen zu verbessern und das Leid zu lindern. Damit können wir einen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft leisten", sagt Tessa Page.
Dieser Beitrag, den United Internet for UNICEF gemeinsam mit den Spendern leistet, lässt sich anhand der Projekte, die UNICEF weltweit aufgebaut hat, am besten demonstrieren. 2022 beispielsweise reiste Tessa Page nach Äthiopien, wo wir gemeinsam mit UNICEF vor Ort sind – um mit den Menschen zu sprechen, sie und ihre Belange kennenzulernen und um uns ein Bild davon zu machen, was die Spenden vor Ort bewirken.
So hat Tessa Page in Äthiopien unter anderem Adi Doti kennengelernt, eine alleinerziehende Mutter von acht Kindern, die in einem Flüchtlingslager in Dubuluk lebt. Ihr Mann ist gestorben und sie muss sich allein um die Familie kümmern. Im Camp erhält sie, dank Unterstützung von UNICEF, regelmäßige Cash-Beträge, mit denen sie Nahrungsmittel und Materialien für die Schule kaufen kann. Solche Geldzahlungen gehören neben medizinischer Versorgung, Verteilung von Hygieneartikeln oder frischem Trinkwasser, ebenfalls zur humanitären Hilfe, die UNICEF, mit der Unterstützung von United Internet for UNICEF, leistet.

Tessa Page (li) im Gespräch mit Adi Doti.
© UNICEF/UN0724790/AyeneDie Menschen vor Ort sind entscheidend
Um humanitäre Hilfe leisten zu können, braucht es auch Menschen wie Esperanza Palmar, eine indigene Gesundheitshelferin aus Kolumbien, die Menschen in ihrer Gemeinschaft impft. Oder Wiame El Montacir, die in Marokko Menschen über Gesundheitsthemen aufklärt. Oder James Chinomba, der in Malawi Kinder gegen Malaria impft. Das Engagement der Menschen vor Ort ist mitentscheidend für den Erfolg der Projekte.
Auch Tessa Page weiß, wie wichtig lokales Empowerment ist. Sie würde sich für die Zukunft der humanitären Hilfe einen stärkeren Fokus darauf wünschen: "Lokale Gemeinschaften müssen gestärkt werden, zum Beispiel durch Bildung, um selbstbestimmte Lösungen für die eigenen Probleme zu entwickeln. Die Einbeziehung der lokalen Gemeinschaft in die Planung, Umsetzung und Überwachung von Verbesserungen und humanitären Maßnahmen ist entscheidend für ihre Nachhaltigkeit und ihre Wirksamkeit."
Viele Menschen, die in der humanitären Hilfe arbeiten, haben ganz persönliche Gründe für ihr Engagement. "Es bedeutet mir sehr viel, in diesem Bereich zu arbeiten", sagt Tessa Page. "Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und es ist von größter Wichtigkeit, ihnen die bestmöglichen Chancen zu bieten und sie zu unterstützen, damit sie ihr Potenzial erfolgreich entfalten können. Es erfüllt mich mit sehr viel Dankbarkeit zu sehen, wie unser Einsatz dazu beiträgt, Kinder und deren Familien Hoffnung und Perspektiven zu geben. Wir können den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgungen und grundlegende Bedürfnisse ermöglichen."
Sehen Sie hier Eindrücke unserer Projektreise nach Äthiopien im Jahr 2022:

Bild 1 von 5 | Tessa Page im Gespräch mit Dhabo Dulecha, der Mutter des kleinen Galgalo.
© UNICEF/UN0724770/Ayene
Die acht Monate alte Latu Doyo erhält im Gesundheitszentrum in Dubuluk Erdnusspaste gegen ihre schwere akute Mangelernährung. Sie erholt sich gut.
© UNICEF/UN0724755/Ayene
Bild 3 von 5 | Graf Waldersee im Gespräch mit einer Familie bei einer Untersuchung in Borena. Im Rahmen der Gesundheitskampagne werden Kinder auf Mangelernährung untersucht und erhalten beispielsweise Vitamin A.
© UNICEF/UN0724783/Ayene
Rufo Iya sorgt sich um ihr sieben Monate altes Kind Ubsa Iya. Während der Gesundheitskampagne erfährt sie, dass ihr Kind schwer mangelernährt ist.
© UNICEF/UN0724786/Ayene
Bild 5 von 5 | Immer wieder sehen wir auf unserer Reise ganze Dörfer, die verlassen sind, die Kadaver verendeter Kühe und Ziegen.
© United Internet for UNICEF/Thomas Rebbe
Humanitäre Hilfe – ein gefährliches Unterfangen?
In Kriegsgebieten auf der ganzen Welt riskieren die Mitarbeitenden humanitärer Organisationen ihr Leben, um Kinder zu retten und zu schützen. Sie sind Gewalt, Entführung und Tod ausgesetzt, ihre Fahrzeuge werden angegriffen, lebenswichtigen Vorräte geplündert, und Krankenhäuser und Schulen, die sie unterstützen, werden angegriffen und zerstört.
2023 wurden 280 Menschen getötet, die in der humanitären Hilfe tätig waren. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Zählungen. Vom Gazastreifen bis zum Sudan, der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar, der Ukraine und darüber hinaus ist die Welt Zeuge eines weit verbreiteten Versagens beim Schutz von humanitären Helfenden. UNICEF appelliert an die Staats- und Regierungschefs der Welt, sich für den Schutz der humanitären Helfer einzusetzen, die ihr Leben riskieren, um anderen zu helfen.
Und was können wir in der humanitären Hilfe noch dazulernen?
"Die Hilfe sollte durchdacht langfristig angelegt sein und nicht, wie in vielen Fällen, nur kurzfristige Soforthilfe bieten", sagt Tessa Page. "Es müssen dringend langfristige Lösungen in vielen Ländern entwickelt werden, die die Ursachen von Katastrophen, Gewalt, Armut, und Konflikten angehen, um nachhaltige Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken."
Diese Hilfe, humanitäre Hilfe, wäre nicht möglich ohne die Spenderinnen und Spender, welche die Arbeit unserer Stiftung ohnehin erst möglich machen. Deswegen danken wir Ihnen an dieser Stelle sehr herzlich für Ihre bisherigen Spenden und freuen uns, wenn Sie uns weiterhin unterstützen.

Online Editor
Stiftung United Internet for UNICEF